Das Arnhem Land ist ein rauees ungebändigtes Stück Land, das sich seit Jahrhunderten kaum verändert hat. Von roten staubigen Felsformationen bis hin zu ausgedehnten Feuchtgebieten kommt im Arnhem Land wirklich jeder auf seine Kosten.
Das Arnhem Land wartet darauf, von Ihnen erkundet zu werden! Freuen Sie sich auf einen entspannten Urlaub am weißen Sandstrand oder erfahren Sie mehr über eine der ältesten Kulturen der Welt.
Einige coole Fakten
- Das Arnhem Land wurde nach dem niederländischen Schiff Arnhem benannt, das vor gut 400 Jahren im Jahr 1623 die Küste erforschte.
- Die Arnhem Land X-Ray Art soll schon etwa 2000 Jahre vor unserer Zeitrechnung entwickelt worden sein und zeigt Tiere und Menschen in einer Art „Röntgenstil“. Die Malereien zeigen akkurat innere Organe, Knochen und sogar Venen sowie Arterien.
- Sie benötigen eine Genehmigung, um das Arnhem Land betreten zu dürfen. Kontaktieren Sie den Northern Land Council oder die Dhimurru Aboriginal Corporation für weitere Informationen.
- Das Arnhem Land ist die Heimat des berühmtesten australischen Musikinstruments: dem Didgeridoo.
- Mit kaum 100.000 Quadratkilometern ist das Arnhem Land etwa so groß wie Island, aber immer noch größer als Ungarn, Portugal oder Österreich.
- Das Arnhem Land hat etwa 16.000 Einwohner, von denen 12.000 der Yolngu Aborigines angehören – den eigentlichen Bewohnern dieser Region.
Es folgt nun ein detaillierter Guide zu dem Arnhem Land, indem Sie alles über Highlights, geführte Touren, individuelle Ausflüge sowie alle anderen wichtigen Informationen erfahren.
Sieben Must-Sees
Injalak Arts & Crafts Association
Injalak ist ein gemeinnütziges von Aborigines geführtes Unternehmen, das schon seit über 30 Jahren im Geschäft ist und die Arbeit von über 200 regionalen Künstlern zusammenträgt. Erklimmen Sie den Injalak Hill unter der Führung der Aborigines, um noch mehr über die Felskunst und die Tradition sowie Kultur der Aborigines zu erfahren. Injalak liegt in Gunbalanya, etwa 2 Fahrtstunden nördlich von Jabiru.
Macassan Beach
Der Macassan Beach befindet sich nur 35 Fahrminuten von der größten Stadt im Arnhem Land (Nhulunbuy) entfernt. Hier haben die Yolngu Aborigines einst mit indonesischen Händlern gehandelt. Laufen Sie den Macassan Beach Interpretive Walk und bestaunen Sie intakte über 100 Jahre alte Steinkonstruktionen, die dazu errichtet worden sind, um zukünftige Generationen über die Macassan Händler aufzuklären. Sie können an den verschiedenen Stränden Spaziergänge machen. Empfehlenswert sind etwa der Turtle Beach und Little Bondi. Auf beiden Stränden gibt es abgelegene Campingplätze, wodurch sich Macassar auch für Kinder ideal macht.
Nhulunbuy (Gove)
Das auf der Gove Halbinsel befindliche Nhulunbuy ist die größte Stadt im Arnhem Land. Sie ist eine der abgelegendsten Städte der Welt und liegt inmitten der unberührten Natur. Nhulunbuy ist das Mekka für Fischer und selbst die größten Pechvögel werden hier den großen Fang machen. Wenige Meter außerhalb der Stadt befinden sich eine Reihe an wunderschönen Stränden und Picknick-Gelegenheiten, wo Sie den beeindruckenden Sonnenuntergang mit Ihrer besseren Hälfte erleben können. Zu empfehlen sind die East Woody Island (Dhamitjinya) und der East Woody Beach (Galaru). Wie überall am Top End gilt auch hier: Achten Sie beim Schwimmen auf Krokodile!
Buku-Larrnggay Mulka Arts Centre, Yirrkala
Das Buku-Larrnggay Mulka Arts Centre bietet einen einmaligen Einblick in die Kunst der Aborigines wie etwa Baumrinden-Malereien, Höhlen-Malerien aber auch die Schaffung von Musikinstrumenten. Die Galerie zeigt auch die Geschichten vieler Yolngu Aborigines aus dem zweiten Weltkrieg. Die Galerie liegt nur 20 Fahrminuten von Nhulunbuy entfernt und erlaubt es Ihnen, auch Kunststücke der Aborigines zu erwerben.
Groote Eylandt
Groote Eylandt ist die größte Insel am Golf von Carpentaria. Der Name bedeutet im Altniederländischen nichts anderes als „große Insel“. Hier werden Ihnen gleich mehrere große Angelausflüge und Abenteuertouren angeboten. In der Groote Eylandt Lodge können Sie auch golfen. Die ursprünglichen Einwohner der Insel sind die Warnindhilyagwa Aborigines. Auf den kulturellen Touren erfahren Sie mehr über ihre Traditionen, ihre Sprache und den Alltag auf der Insel.
Cobourg Peninsula
Wenn Sie einmal völlig unter sich sein möchten und absolute Stille und Frieden suchen, ist die Cobourg Peninsula ein echter Geheimtipp! Die Halbinsel ist besonders unter Anglern sehr bekannt und mit 30 Einwohnern auf 2000 Quadratkilometern werden Sie beim Angeln gewiss nicht gestört. Die Ruinen der Victoria Siedlung am Port Essington bezeugen den Versuch um 1800, eine britische Kolonie zu gründen und sind eine wichtige historische Stätte. Sie kann allerdings nur mit Allradfahrzeugen angefahren werden.
Bremer Island
Bremer Island (Dhambaliya in der Sprache der Einheimischen) liegt 5 Kilometer vor der von Nhulunbuy. Auf der Insel befindet sich das Bremer Island Banubanu Beach Retreat – ein abgelegenes Resort, das sich perfekt zum Angeln und Entspannen eignet. Wenn Sie dem Alltagsstress entfliehen möchten, ist die Bremer Island the place to be. Es werden maximal nur 8 Gäste gleichzeitig auf die Insel gelassen.
Die besten Touren
Davidson’s Arnhem Land Safaris
Was fällt Ihnen zum Begriff „Safari” ein? Womöglich lange Wüstenkolonnen inmitten rauher Landschaften irgendwo in der Wildnis. Doch wer hat gesagt, dass das nicht auch stilvoll geht? Davidson's Arnhem Land Safaris zeigen Ihnen die aufregenden Feuchtgebiete, die Sümpfe, die Überschwemmungsebenen und exklusive Felsmalereien der Aborigines. Die Tour „Territory time” entspricht einer langsameren und entspannteren Herangehensweise, um die Natur kennenzulernen. Sie haben all die Zeit der Welt, um die wunderschönen Landschaften genießen zu können. Davidson's hat auch eine eigene Lodge und Hütten, die Sie als Unterkunft nutzen können.
Venture North
Die familienbetriebene Venture North bietet eine Reihe an kleineren kulturellen Gruppenausflügen in die Natur und durch das abgelegene Arnhem Land. Angeln Sie vor der Cobourg Peninsula oder buchen Sie Touren mit 4, 5 oder gar 6 Übernachtungen, um neben dem Arnhem Land auch noch den Kakadu Nationalpark in vollem Umfang zu erleben. Sie können sich auch einfach nur einen privaten Reiseführer buchen, um individueller unterwegs zu sein.
Guluyambi Cultural Cruise
Bei der Guluyambi Cultural Cruise erleben Sie in kleinen Gruppen die raue Wildnis des westlichen Arnhem Land. Ein professioneller Reiseführer wird Ihnen immer wieder uralte sowie moderne Märchen aus der Region erzählen. Hier erfahren Sie auch, wie Aborigines die einheimischen Tiere und Pflanzen im Alltag verwenden können, während Sie gemütlich auf einem Boot die entlegene Gegend erkunden.
Gove Sports Fishing and Diving Charters
Egal ob professioneller Angler oder blutiger Anfänger: Beim Gove Sports Fishing and Diving ist wirklich für jeden etwas dabei. Ihre erfahrenen Reiseführer kennen alle Insider-Tipps und die besten Spots, um ein- oder mehrtägige Ausflüge zu organisieren.
Arnhemlander 4WD Cultural Tour
Der womöglich größte Schatz am Top End ist all das Wissen und die Weisheit der Menschen, die diese Gegend schon seit vielen Generationen in und auswendig kennen. Die Arnhemlander 4WD Cultural Tour ist die perfekte Wahl, um all dieses Wissen in konzentrierter Form vermittelt zu bekommen. Erleben Sie eine unterhaltsame Tour mit professionellen Reiseführern.
Do it yourself
Wir haben Ihnen soeben erst einige der besten Touren vorgestellt, bei denen Sie sich einfach nur zurücklehnen und alle Informationen aufsaugen können, ohne die Ausflüge selbst planen zu müssen. Doch wir wissen natürlich auch, dass viele Abenteurer unter Ihnen das Land lieber auf eigene Faust erkunden möchten. Denn so wird die Reise zu einem noch unvergesslicheren Erlebenis – gerade in einer so abgelegenen Region wie dem Arnhem Land. Besorgen Sie sich aber immer die nötigen Genehmigungen beim Northern Land Council oder der Dhimurru Aboriginal Corporation sowie ein geeignetes Allradfahrzeug. Schon kann es losgehen!
Nhulunbuy und Umgebung
Nhulunbuy ist der ideale Ausgangspunkt, um einige der schönsten und unberührtesten Landstriche der Welt zu sehen. In nur wenigen Fahrminuten tauchen Sie in die tiefste Wildnis ein. Ab Nhulunbuy können Sie gleich mehrere ein- oder mehtägige Ausflüge tätigen. Sie haben die absolute Freiheit und sind höchstens an Ihren Heimreisetermin gebunden – falls Sie überhaupt wieder nach hause wollen!
Die Dhimurru Recreation Areas erreichen Sie nach 1 bis 2 Fahrstunden ab Nhulunbuy. Sie benötigen allerdings ein Allradfahrzeug und vergessen Sie bitte nicht ausreichend Trinkwasser sowie zuverlässige Kommunikationsgeräte!
Oder wie wäre es mit einem Picknick mit lauter exquisiten Spezialitäten aus dem Northern Territory? Bringen Sie einfach Ihr Zelt mit und stoppen Sie dort, wo es Ihnen am meisten zusagt. Wenn Sie schon einmal unterwegs sind, fahren Sie doch am besten zu den Dhimurru walking trails. Hier gibt es 3 Haupt-Wanderwege, die bis zu 3 Kilometer lang sind.
Die Wanderwege führen vorbei an Sandstränden und rauen Felsformationen, welche die Schönheit des Arnhem Lands verkörpern und Ihnen die Gelegenheit bieten, mit der Tier- und Pflanzenwelt in Kontakt zu kommen. Suchen Sie sich einen geeigneten Platz für Ihr Picknick – am besten mit toller Aufsicht auf den weiten Ozean! Laufen Sie schließlich unbekümmert weiter, den in nur wenigen Stunden können Sie wieder zu einem leckeren Abendessen in Nhulunbuy sein. Wenn Sie einen guten Spot am Turtle Beach, Macassan Beach oder an der Daluwuy Bay gefunden haben, können Sie auch dort Ihr Zelt aufschlagen und eine Nacht im Freien verbringen.
Wissenswertes
Die beste Reisezeit: Das Arnhem Land kann ganzjährig gleichermaßen bereist werden. In der Regenzeit (November bis April) sind die Flüsse und Bäche gut gefüllt und die Natur ist um einiges lebendiger, aber auch wilder. In der Trockenzeit ist das Wetter erträglicher und nicht ganz so schwül. Die Tage und Nächte sind insgesamt deutlich kühler. In der Regenzeit können einige Straßen unpassierbar werden und es besteht immer die Gefahr von Wirbelstürmen. Bleiben Sie am besten mit den regionalen Behörden in Kontakt.
Anreise: Sie erreichen das Arnhem Land per Auto über Katherine oder Darwin. Ab Darwin gibt es zwischen Mai und Oktober regelmäßige Ausflüge mit professionellen Reiseleitern. Sie können auch tägliche Flüge bei Air North buchen, das viele Gemeinschaften im ganzen Arnhem Land bedient. Allerdings sollten Sie sich die Weiterreise in diesem Fall selbst organisieren.
Fortbewegung vor Ort: Das Arnhem Land ist ein wahres Paradies. Es ist eine sehr abgelegene, ruhige und gemütliche Region. Dies heißt aber auch, dass Sie auf alle Fälle ein eigenes Fahrzeug benötigen, um diese Region zu erkunden. In Gove gibt es gleich mehrere Mietwagenagenturen. Zu empfehlen sind Gove Rentals oder Kansas Transportation. Aber natürlich können Sie sich auch schon in Darwin ein Auto mieten.
Reisepässe und Genehmigungen: Da das Arnhem Land ein Schutzgebiet der Aborigines ist, benötigen Sie eine Genehmigung, um diese Region bereisen und dort campen zu können. Kontaktieren Sie den Northern Land Council oder die Dhimurru Aboriginal Corporation.
Voraus planen: Das Arnhem Land kann mit vielen Worten beschrieben werden, doch eins ist es nicht: eine Metropole. Planen Sie immer weit voraus. Dies wird in der Wildnis umso wichtiger. Haben Sie immer genug Kraftstoff dabei. Gleiches gilt natürlich auch für Wasser und Lebensmittel für den Fall der Fälle. Ein Satelitentelefon ist auch keine schlechte Idee. Informieren Sie auch immer Freunde oder Bekannte über Ihre Reisepläne und fragen Sie bei den Behörden, ob die geplanten Routen auch wirklich befahrbar und offen sind. Dies gilt insbesondere für die Regenzeit von November bis April. Viele Routen sind zudem nur mit Allradfahrzeugen befahrbar.
Sicherheit: Wenn Sie immer genug Wasser und Kraftstoff dabei haben und die notwendigen Genehmigungen vorliegen, sollten Sie nur noch auf Krokodile achten. Es gibt im gesamten Arnhem Land Krokodile, selbst wenn Sie nicht direkt an der Küste unterwegs sind. Achten Sie also nicht nur auf die Warnzeichen, sondern überprüfen Sie immer doppelt und dreifach die Umgebung, bevor Sie schwimmen oder angeln gehen oder selbst nur in ein Boot steigen. Bei Cahill's Crossing gibt es besonders viele Krokodile. Seien Sie hier also besonders achtsam und nutzen Sie die Route vorwiegend bei niedrigem Wasserstand! Fragen Sie am besten im Bowali Visitor Centre oder im Border Store, ob die Route sicher ist und gehen Sie hier auf keinen Fall ins Wasser!